Du wirst in deinem Leben als Bartträger früher oder später mit widerspenstigen Barthaaren, Bad-Beard-Days, den Gesetzen der Physik (ich sage nur: statische Aufladung) oder hoher Luftfeuchtigkeit Bekanntschaft machen. Um deinen Bart – dieses Symbol wilder Männlichkeit – zähmen zu können, musst du ihm immer einen Schritt voraus sein. Ein gut liegender und toll aussehender Bart bedarf jeder Menge Pflege, Geduld und natürlich leidenschaftliche Hingabe. Sei gut zu deinem Bart und investiere die Zeit, die er braucht.
Dein Bart ist sehr sensibel.
„Der Bart eines Mannes ist der Spiegel seiner Seele.“ Alles klar – kein Grund gleich poetisch zu werden. Aber ein bisschen Wahrheit steckt da doch drin: Dein Bart spiegelt häufig wieder, wie du dich fühlst, wie du lebst und manchmal vielleicht auch, was du heute zum Mittag gegessen hast. Wenn dein Bart also störrisch ist, einzelne Barthaare wild abstehen und du einfach unzufrieden mit der Gesamterscheinung bist, dann kann das unter anderem an ein paar grundlegenden Faktoren in deinem Leben liegen:
- Du trinkst zu wenig. Dein Bart kann nur dann seine volle Pracht entfalten, wenn du genüg Flüssigkeit zu dir nimmst – 2 bis 3 Liter am Tag, du kennst die Regel.
- Du ernährst dich ungesund. Leg die Chipstüte weg und iss mal wieder einen Apfel! Dein Bart braucht Vitamine und Mineralstoffe, um zu gedeihen. Lies hier, wie deine Ernährung deinen Bartwuchs beeinflusst.
- Du bist in letzter Zeit zu häufig in der Sonne gewesen. UV-Strahlung ist in großen Mengen nicht gesund für deine Haut – und auch nicht für deine Haare, Barthaare eingeschlossen. Die Sonnenstrahlung macht deinen Bart auf die Dauer trocken, also solltest du vor allem im Sommer auf die richtige Pflege achten.
- Du bist in letzter Zeit zu häufig in der Kälte gewesen. Genau wie der Sommer macht auch der Winter deinem Bart zu schaffen. Bei niedrigen Temperaturen gefriert dein Atem in deinem Bart – der wohl schlimmste Nebeneffekt des Winters. Für dich bedeutet das, auch im Winter alles dafür zu tun, dass dein Bart sich wohlfühlt. Lies hier mehr über die richtige Winterpflege für deinen Bart.
- Du machst Fehler bei der Bartpflege. Das kann zum Beispiel ein falsches Shampoo sein, zu viel Bartwachs oder zu wenig Bartöl. Lies hier mehr über die richtigen Bartpflegeprodukte.
Die richtige Bartbürste
Wenn dein Bart sein Eigenleben entwickelt, kann das auch daran liegen, dass du ihn zu selten kämmst oder die falschen Utensilien dafür verwendest. Ein dichter und langer Bart sollte mindestens einmal täglich gut durchgebürstet werden. Das funktioniert natürlich nicht so gut mit einer herkömmlichen Haarbürste. Die Barthaare haben eine ganz andere Struktur als unsere Kopfhaare, sie sind krauser, fester und störrischer. Du solltest darum auf jeden Fall eine spezielle Bartbürste verwenden. Positiver Nebeneffekt: Beim Bürsten entfernst du außerdem abgestorbene Hautpartikel und Barthaare und stimulierst den Bartwuchs.
Ich empfehle dir, eine Bürste aus Wildschweinborsten zu verwenden. Wildschweinborsten sind der absolute Trend in der Bartszene, weil sie deinen Bart effektiv entwirren, ohne deine Haut zu kratzen.
Keine Gnade für Ausreißer
Einzelne Barthaare ärgern dich, indem sie nicht der vorgeschriebenen Wuchsrichtung folgen? Sie stehen unschön von deinem ansonsten wohlgeformten Bart ab, kitzeln dich womöglich in der Nase oder deine Frau beim Küssen im Gesicht? Du bist kein Insekt – du brauchst keine Fühler. Mach einfach einen Cut. Ich meine nicht mit deiner Frau, sondern mit den Ausreißern in deinem Bart. Nimm die Schere und schneide das Haar so ab, dass es nicht mehr negativ auffällt. Vielleicht hast du Glück und es unterwirft sich beim Nachwachsen dem Gesetz des Stärkeren (ja, in diesem Fall bist du gemeint).
Dein Bart wirkt generell gepflegter und ist weniger störrisch, wenn du ihn regelmäßig trimmst. Lies mehr dazu, wie du einen Vollbart richtig trimmst und was es mit der Wangenlinie und Halslinie auf sich hat.
Probier’s mal auf die sanfte Tour.
In vielen Fällen reichen wahrscheinlich ein paar Tropfen Bartöl, um deinen Bart deinem Willen zu unterwefen. Bartöl macht den Bart geschmeidiger und kann nicht nur als Pflegeprodukt, sondern auch für das Bartstyling verwendet werden. Tropfe dir einfach ein bisschen Bartöl in die Hände und verreibe es, bevor du es in deinem Bart verteilst und dabei die Barthaare in die Richtung streichst, in der du sie gern haben möchtest. Wenn du Bartöl regelmäßig anwendest, wird dein Bart mit der Zeit weicher und weniger störrisch.
Beard Balm für mittelschwere Bartkrisen
Wenn du dein Bart-Problem mit Bartöl nicht in den Griff bekommst, dann ist Beard Balm vielleicht dein Retter in der Not. Beard Balm ist ein Stylingprodukt, aber weicher als Bartwachs oder Bartpomade und verleiht deiner Männermähne Stabilität, ohne sie dabei in Zement zu gießen. 😉 Du nimmst eine kleine Menge der klebrigen Masse aus der Dose und reibst sie so lang zwischen den Fingern, bis sie weich und geschmeidig ist. Dann verteilst du sie sparsam in deinem Bart – vor allem natürlich in den widerspenstigen Stellen. Bei der Verwendung von Beard Balm ist weniger mehr, also nimm lieber erst mal eine kleinere Menge, bevor du stärkere Geschütze auffährst.
Am Abend solltest du deinen Bart ausspülen, damit die künstliche Schicht, welche das Stylingprodukt bildet, wieder abgewaschen wird. So gehst du sicher, dass dein Bart nicht austrocknet – und in Zukunft noch störrischer wird. Am besten nutzt du nach der Bartwäsche dann Bartöl, um den Bart mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und ihn geschmeidiger zu machen.
Bartwachs für den Härtefall
Ich will ehrlich sein: Ich bin kein großer Freund von Bartwachs, denn die meisten Wachse verkleben den Bart und schirmen ihn vor Nährstoffen ab. Aber manchmal hilft alles nichts – und nur Bartwachs kann deinen Bart zähmen und in eine annehmbare Form bringen. Vor allem, wenn du ausgerechnet zu einem wichtigen Vorstellungsgespräch einen Bad-Beard-Day hast, solltest du zu dem Wundermittel greifen und aus dem Wildwuchs einen Vorzeigebart machen.
Nach der Verwendung von Bartwachs solltest du den Bart gründlich mit Shampoo auswaschen und anschließend etwas Bartöl verwenden.
Der Bartkamm bringt den letzten Schliff
Okay, ist das jetzt zu viel des Guten? Du brauchst eine Bartbürste UND einen Bartkamm? Tja, niemand hat gesagt, dass die bärtige Lebensweise leicht sein wird 😉 Eine Bartbürste entwirrt deinen Bart, vertreibt tote Hautzellen und alles, was nicht in deinen Bart gehört, und stimuliert die Haarfolikel. Mit einem Bartkamm kannst du hingegen deinen Bart stylen, ihn in die gewünschte Richtung kämmen, das Stylingprodukt (z. B. Beard Balm, Pomade, Bartwachs) gleichmäßig verteilen und deinem gepflegten Erscheinungsbild den letzten Schliff verpassen.
Am besten nutzt du einen speziellen antistatischen Kamm, um deine Bemühungen um einen gezähmten Bart nicht gleich wieder zunichte zu machen.